Schwierigkeit | WS+, II+ |
Höhenmeter Auf- und Abstieg | 1400 Hm |
Schlüsselstelle(n) | Übergang vom Haupt- zum Ostgipfel heikel bei Vereisung oder wenn verwächtet, je nach Spaltensituation Cambrenabruch |
Ausrüstung | komplette Hochtourenausrüstung |
Zugang zum Ausgangspunkt | Seilbahn auf die Diavolezza |
Unterkunft/Einkehr | Berghaus Diavolezza, Chamanna da Boval, Rifugio Marco e Rosa |
Kartenmaterial | 1277 Piz Bernina |
Literatur | SAC Alpinführer Bündner Alpen % von Pierino Giuliani |
Nachdem wir Anfang der Woche unser Tourenprogramm aufgrund des Wetters ziemlich auf den Kopf stellen mussten, sollte es nun doch noch mit einer Hochtour im Berninagebiet klappen. Die Besteigungen von Piz Roseg und Piz Bernina über den Biancograt hatten wir ja aufgrund des gefallenen Neuschnees abgesagt...die Verhältnisse gepaart mit den zu erwartenden Schwierigkeiten waren für uns nicht abschliessend einschätzbar. Aber, die Überschreitung des Piz Palü wollten wir wagen. Über die Fortezza hoch und den Palü von West nach Ost überschreiten.
Und das haben wir dann auch getan. Inklusive Spurarbeit bis fast zum Ostgipfel des Palü. War also noch streng...zudem sind wir die winterlichen Kletterstellen an der Fortezza und am Spinasgrat mit Steigeisen geklettert...das geht dann auch immer etwas langsamer, als wenn man diese Grate bei trockenen Verhältnissen in Bergschuhen klettern kann..aber der Lerneffekt war natürlich auch um einiges höher.
Spätestens ab dem Ostgipfel konnten wir dann wieder auf einer einigermassen ausgetretenen Spur absteigen und dies kam uns nach der Spurarbeit der vergangenen Stunden doch sehr entgegen.
Auch wenn es bei den vorherrschenden Verhältnissen anstrengend war - die Überschreitung des Palü ist eine ganz fantastische Tour! Imposante Gletscher und einige Kraxeleien machen das Ganze sehr abwechslungsreich und lassen kaum Langeweile aufkommen. Für uns auf jeden Fall ein Highlight!
Vielleicht noch ein paar Worte zum Berghaus Diavolezza: die Bewirtung war gut und unser Doppelzimmer auch. Verglichen mit unseren Aufenthalten im 2010 und 2011 haben wir das Personal jedoch als weniger herzlich und das Abendessen als nicht mehr ganz so lecker empfunden. Schade. Das Morgenessen hingegen ist aber immer noch erste Klasse und in der Bereitstellung ist das Berghaus sehr flexibel - die Zeit wird von den Gästen bestimmt.