Nachdem wir uns doch noch das Ziel gesetzt hatten, bis zu unserem 50. Lebensjahr alle 4000er der Schweiz zu besteigen, passte doch die Breithorn-Traverse bestens in unser Sommerprogramm 2019. Fehlten uns hier doch noch die Roccia Nera sowie die beiden Zwillinge, den West- und Mittelgipfel haben wir in der Vergangenheit schon mehrmals bestiegen.

Nach einer geruhsamen Nacht in Zermatt gondelten wir mit dem grossen Pulk der Skimannschaften auf das Kleine Matterhorn, wo wir dann tatsächlich noch auf ein bekanntes Gesicht trafen...war das eine freudige Überraschung! Nach kurzer Plauderei hiess es dann aber doch, fertig ausrüsten und los geht's - schliesslich hatten wir heute noch einiges vor.

Die Verhältnisse auf dem Gletscher präsentierten sich bestens und wir kamen entsprechend zügig voran. Steigeisen zogen wir erst an, als der steile Aufstieg zur Roccia Nera 4'075m begann. Hier erwies sich die feine Schneeauflage als äusserst komfortabel, bei Blankeis hätte wohl die eine oder andere Eisschraube gesetzt werden müssen. Nach dem Erreichen des ersten Gipfels war die Betriebstemperatur definitiv erreicht - lagen doch die ersten steilen Höhenmeter hinter uns.

Weiter ging es über einen schönen Firngrat zum ersten Zwilling 4'106m. Erstes Kraxelgelände führt spassig auf den Gipfel, von welchem wir anschliessend abgeseilt haben und uns auf den Weiterweg zum zweiten Zwilling 4'139m gemacht haben. Hier wird die Kletterei schon etwas anspruchsvoller. Auch hier hiess es nochmals abseilen bevor es weiter zur Selle P. 4'022m ging. Dieser Punkt wird bei der halben Traverse angepeilt und markiert den Einstieg zu den Kletterpassagen zum Mittelgipfel 4'159m. Ab hier genossen wir fantastische Klettermeter in herrlich festem Fels! Einige Stellen sind ordentlich ausgesetzt und bieten einiges an Tiefblick.

Im Anschluss folgten noch der Firngrat zum Mittelgipfel und weiter zum Hauptgipfel 4'164m sowie der Abstieg zurück zum Kleinen Matterhorn.

Fazit:

Die Breithorntraverse ist wohl eine der schönsten Hochtouren, die wir bis anhin gegangen sind. Denn alles wird geboten - schöne Firnpassagen und fester Fels mit anregenden Klettereien. Nicht zu unterschätzen ist die Länge der Tour, vor allem wenn die Verhältnisse nicht ganz so top sind wie bei unserer Begehung und/oder das Seilhandling wie auch weitere Skills noch nicht ganz so ausgereift sind. Darf sicherlich als eines der Highlights unseres Bergjahres 2019 bezeichnet werden.