Vom Schächental ins Muotatal


Tourdatum 12.01.2024
Schwierigkeit ZS
Höhenmeter Auf- / Abstieg

1'500Hm  Aufstieg und 2'700 Hm Abfahrt

Schlüsselstelle(n) Die Tour beinhaltet steile Passagen (ab 34° bis zu 40°). Entsprechend ist die Lawinengefahr zu beachten.
Ausrüstung Skitourenausrüstung
Zugang zum Ausgangspunkt      öV ins Schächental (Unterschächen Post)
Unterkunft/Einkehr diverse im Muotathal (auf unserem Nachhauseweg z.B.  Thaler Cafe oder Conditorei Schelbert)
Kartenmaterial Swisstopo, LK 1:25'000 1172 Muotathal, 1192 Schächental
Literatur Skitourenführer SAC "Zentralschweizer Voralpen und Alpen" von Martin Maier, Tourenportal SAC
Ziele in der Nähe Firsthöreli, Rossgrat, Sangigrat etc.


 Die Skisafari vom Schächental ins Muotatal haben wir schon länger nicht mehr gemacht. Dabei ist ist es ein ganz tolle und abwechslungsreiche Tour, welche bei Bedarf auch laufend angepasst werden kann. Und da gerade wunderbare Tourenbedingungen herrschen, wurde es nun definitiv Zeit, diese Runde wieder mal unter die Bretter zu nehmen.

 

Ready to go...Starterbänkli deluxe!
Ready to go...Starterbänkli deluxe!

Ganz komfortabel und gemütlich geht es mit Bus und Zug und nochmals Bus ins Schächental, wo wir uns bequem mit der Seilbahn ins Ratzi hochgondeln lassen. Hoch über dem Nebelmeer lacht die Sonne, es ist angenehm warm...herrlich....aber bevor es losgeht, genehmigen wir uns im Berggasthaus noch ein Käfäli.

 

Und nach dem Käfäli geht es nochmals komfortabel mit dem Skilift hoch auf die Gisleralp, von wo aus wir unseren Aufstieg aufs Grätli beginnen. Die Spur ist heute überaus angenehm angelegt und sehr gut zu begehen. Der Ausstieg auf Grätli ebenfalls perfekt.

 

Den Gamperstock lassen wir heute links liegen und wenden uns lieber einer ersten Abfahrt zu. Und die ist schon mal hammermässig...so kann es weitergehen!

 

Schattig geht es im Anschluss weiter...die Temperatur eigentlich angenehm und trotzdem blinzeln wir auf dem Berglifirst mit Genuss in die Sonne. Wärme im Gesicht ist halt doch was feines. Gut besonnt steigen wir die letzten Höhenmeter hoch zum Gipfel des Höch Pfaffen, wo sich sogar einige bekannte Gesichter tummeln. 

 

Bisschen plaudern, kurz verpflegen und dann umrüsten - die nächste Abfahrt wartet und das bissige Windlein am Gipfel lädt nicht wirklich zum Verweilen ein.

 

 

Abfahrtsspass auch auf der besonnten Seite...
Abfahrtsspass auch auf der besonnten Seite...

Ja und auch die zweite Abfahrt des Tages ist herrlich...wunderbare Hänge an der Sonne mit bestem Pulver! Genuss pur!

 

Nach dem Runter kommt auch das nächste Rauf. Rauf ins Alpler Tor. Im gut besonnten, doch recht steilen Anstieg rollt dann doch das eine und andere Schweisströpfchen, bevor wir das Tor erreichen und uns wieder auf eine Abfahrt vorbereiten können.

 

Aber zuerst halten wir noch etwas inne, um die Szenerie hier oben zu geniessen...links und rechts steilen sich scharfe Grate auf...unglaublich imposant!

 

Aber auch die nachfolgende Abfahrt ist jedes Mal wieder imposant - die Schächentaler Windgälle, der Alpler Torstock und der Schwarz Stock wirken fast wie ein Amphitheater, welches prächtige, nordseitige Abfahrtshänge umrahmt.

 

Die ersten Meter legen wir zu Fuss zurück, unter lockerem Pulverschnee verstecken sich einige fiese Skikiller, die wir auf diese Weise ohne Belags- oder andere Schäden hinter uns lassen können. Dann aber hopp de Bäse! Die ersten Abfahrtsmeter sind steil (um die 40°), versteht sich von selbst, dass die Verhältnisse hier passen sollten. Und heute passen sie - in der Tat! Auch die dritte Abfahrt des Tages ist sensationell.

 

Schwung für Schwung geht es zum nächsten und letzten Anfellpunkt des heutigen Tages - das letzte Ziel des Tages, der Seestock, wartet auf uns.

Der letzte Anstieg des Tages...unterwegs zum Seestock.
Der letzte Anstieg des Tages...unterwegs zum Seestock.

Nach dem Schatten folgt erneut ein sonniger Aufstieg. So möchte man das ja auch haben, nicht?

 

Es sollte dann einfach nur nicht zu viel des Guten respektive an Wärme sein...sonst ist es auch irgendwie nicht mehr so wahnsinnig lustig...(Hinweis der Redaktion: das nennt man Gejammere auf hohem Niveau). Die Flanke queren wir möglichst zügig, denn weiter oben lassen sich einige Fischmäuler entdecken...da weiss man nie, ob und wann die abgehen..

 

Auf dem Seegrat angekommen, gönnen wir uns kurz etwas Flüssigkeit, bevor wir uns zum finalen Anstieg aufmachen. Dieser wird heute - nach einem kurzen Schwatz mit weiteren bekannten Gesichtern -  etwas früher zu Fuss fortgesetzt, da auf den letzten Metern zum Gipfel schlicht zu wenig Schnee für die Skier liegt. 

 

Der Fussaufstieg geht gut und bald stehen wir auf dem Gipfel - das Pano hier oben ist immer wieder schön und eröffnet zudem besten Einblick auf die kommende Abfahrtsroute. Auch auf dieser Seite des Berges klaffen Gleitschneerisse, wie wir sie hier noch nie gesehen haben.

 

Hier oben ist es angenehm, nur schwach windig im Vergleich zum Höch Pfaffen und so geniessen wir es noch einen Moment länger und verpflegen uns, bevor wir wieder zum Skidepot absteigen.

Botanisches Hindernis auf der Liplisbüölerstrasse (verursacht durch einen Felssturz im letzten Herbst)
Botanisches Hindernis auf der Liplisbüölerstrasse (verursacht durch einen Felssturz im letzten Herbst)

Das Skidepot liegt heute direkt oberhalb des steilen Couloirs, welches bei sicheren Verhältnissen mit Ski befahren werden kann. Alternativ fährt man über den Grat bis zum P. 2286 ab und fährt von da ab.

 

Heute wählen wir das Couli, welches bereits von vorangehenden Tourenfahrern durchpflügt worden ist. Nun, dieser Teil kann heute als der schlechteste des Tages bezeichnet werden - oben kommen die Steine raus und unten hat sich der Neuschnee auf der pickelharten Altschneeoberfläche kein bisschen verbunden, so dass man wie ein Schneepflug jede Menge Schnee vor sich hinschiebt und auf gute Skikanten vertraut..sofern man welche hat.

 

Im Anschluss passen die Verhältnisse aber wieder, so dass wir mit viel Genuss unserem Täli entgegen kurven können. Im Grund treffen wir erneut auf die beiden, welche wir am Skidepot angetroffen haben und nehmen den Rest der Abfahrt gemeinsam unter die Bretter. Vom Stahli bis hinunter in die Bürglä fahren wir der Strasse entlang, die Schneelage lässt eine direkte Abfahrt nicht zu...oder zumindest keine mit einem Funken Spass. Die letzten Höhenmeter bis zum Talboden gehen gerade so, Wiesengelände sei dank, da brauchts nicht gar so viel Schnee.

 

Zu unserem Glück kommt auch gleich noch der Bus, was uns den den Nachhauseweg in Skischuhen deutlich angenehmer gestaltet.

 

War das wieder ein herrlicher Tag! Welch ein Glück, dass wir ein solches Paradies mit unzähligen Möglichkeiten vor der Haustüre haben!

 

Warum also  in die Ferne schweifen...? 

 

NB: ...weil es in der Ferne halt auch immer wieder Schönes zu entdecken gibt...und es nichts Schöneres gibt, als danach wieder nach Hause zu kommen.




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