Klettersteig Eiger Rotstock


Tourdatum 22.08.2024
Schwierigkeit K2, T4
Höhenmeter Auf- / Abstieg 400 Hm Auf- und 1'600 Hm Abstieg (ab Eigergletscher, Abstieg ins Lauterbrunnental)
Schlüsselstelle(n)

 - bei Nässe, Schnee oder Eis heikel

- Steinschlag ist nicht auszuschliessen

Zugang zum Ausgangspunkt ab Eigergletscher
Unterkunft/Einkehr Eigergletscher
Literatur/ Kartenmaterial

Swisstopo, Tourenportal SAC

 


 

Der Eiger - diesen Berg müssen wir wohl niemandem weiter erklären. Auch wir durften über den fantastischen Mittellegigrat seinen Gipfel erreichen - eine unglaublich tolle Tour!

 

 

Wer mal etwas Eigerluft respektive -fels schnuppern möchte, dem sei der Klettersteig Rotstock empfohlen.

 

Der Steig ist auch für Klettersteig-Einsteiger geeignet, wobei zu erwähnen ist, dass der Abstieg über plattige Felsen führt und nur teilweise gesichert ist. Bei Nässe / Eis und Schnee ist eine Begehung jedoch heikel oder vielmehr nicht zu empfehlen. Und wie fast überall am Eiger kann auch hier Steinschlag vorkommen.

 

Für unsere Anreise zum Ausgangspunkt Eigergletscher wählen wir die V-Bahn, welche wir noch nie gesehen haben. Jaa...da hat sich seit unserem letzten Besuch doch einiges verändert...sehr gross, sehr modern...und seeehr viele Menschen...

 

Da von diesen vielen Menschen ein grosser Teil aufs Jungfraujoch weiter reist, wird es um uns herum bald einmal sehr viel ruhiger.  Zum Einstieg des Klettersteigs sind neben uns nur gerade ein Handvoll Leute unterwegs. Als wir einsteigen, ist vor uns niemand zu sehen. Auch recht.

 

Der Steig ist spassig, der Eiger einfach imposant und wir geniessen den Aufstieg durch den Eigerkalk hoch zum Rotstocksattel, wo wir wieder in die Sonne blinzeln können. Über ein paar letzte Felsstufen erreichen wir schlussendlich den flachen Gipfel des Rotstocks.

 

Schön ist es hier!


 Nach etwas Sonnenbaden und einer kleinen Zwischenverpflegung steigen wir erst einmal zum Eigergletscher ab und kehren im dortigen Restaurant ein. Wir werden sehr freundlich und zuvorkommend bedient und das bestellte Plättli mundet sehr gut...so lässt es sich dann doch eine Weile aushalten auf der Sonnenterrasse.

 

Aber irgendwann müssen wir uns dann doch wieder auf die Socken machen, denn wir haben uns entschieden, in Richtung Wengen abzusteigen.

 

Unterwegs dann wieder mal rollende (Um-)Planung - wir steigen doch gleich bis ins Lauterbrunnental ab. Der Weg über den Trümmelbach sieht interessant aus.

 

Und das war er dann auch. Zwar nicht ganz so spektakulär, wie wir gedacht hatten, aber trotzdem lohnend. Aber man benötigt eine gewisse "Absteig-Ausdauer"...ein paar Höhenmeter kommen dann doch zusammen bis zum Talboden.

 

Unten angekommen, reicht die Zeit noch wunderbar, um im Restaurant Trümmelbachfälle die Flüssigkeitsspeicher wieder aufzufüllen, bis das Postauto kommt, welches uns nach Lauterbrunnen bringt.

 

Nun, hier sind wir wieder in einer ganz anderen Welt...es wimmelt von Menschen aus aller Welt...uaahh...das ist schon nicht wirklich unser Ding...obwohl es ja offenbar schon "ruhiger" geworden ist, wie wir uns haben sagen lassen...okeeey....eigentlich wollen wir gar nicht erleben, wie es hier ausschaut, wenn mehr los ist. Dass die Massen an Menschen in Lauterbrunnen mittlerweile kaum mehr auszuhalten sind, konnte man in letzter Zeit des öfteren in den Medien vernehmen. Und spricht man mit den direkt betroffenen Einheimischen hier oder auch in Interlaken kann man es kaum glauben, wie sich das alles hier verändert resp. entwickelt hat.

 

Das Schlimmste daran ist, dass sich viele der Touristen nicht als Gast mit dem nötigen Respekt hierhin begeben. Im Gegenteil. Kein Respekt gegenüber der lokalen Gepflogenheiten und Kultur. Und sage uns nun niemand, die Touris wüssten es halt nicht besser! Wenn sie im WWW schon alle Insta-Hotspots und dergleichen finden können, dann geht das auch mit den Infos über Land und Leute. Soviel dazu.

 

Fazit alles in allem:

Lässiger Klettersteig in imposantem Ambiente, positive Gastroüberraschung Eigergletscher, wunderbarer und einsamer Abstieg ins Lauterbrunnental. Darüber vergisst man schon beinahe den Übertourismus in der Region...aber nur so lange, bis man sich in den öV "hineinkämpfen" muss...tja aber das ist ja unsere Entscheidung...also Augen zu und durch!



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