Tourdatum | 27.11.2022 |
Schwierigkeit | WS |
Höhenmeter Auf- und Abstieg | ca. 800 Hm Aufstieg/Abfahrt |
Schlüsselstelle(n) | Je nach Verhältnissen: Lawinengefahr in der Querung Fellhegplanggen |
Ausrüstung | Skitourenausrüstung |
Zugang zum Ausgangspunkt | heute mit PW via Liplisbüel bis P. 1278 hochgefahren, da kaum Schnee liegt (Achtung - trotzdem winterliche / teils eisige Strassenverhältnisse! Fahrzeug muss dementsprechend ausgerüstet sein! Befahren der Strasse ab Grund bewilligungspflichtig.) |
Unterkunft/Einkehr | diverse im Muotathal |
Kartenmaterial | Tourenportal SAC, Swisstopoapp |
Literatur |
Tourenportal SAC |
Ziele in der Nähe | Firsthöräli, Seestock, Höch Pfaffen etc. |
Heute wollen wir in die Skitourensaison 2022/23 starten. So der Plan.
Es hat zwar noch nicht wirklich viel Schnee, aber da wir ein gutes Stück auf der Alpstrasse aufsteigen können, geht das eigentlich gar nicht so schlecht. Erst kurz unterhalb des Gipfels lassen wir die Skier stehen - zu knapp wird der Schnee für die spätere Abfahrt.
Ja, die spätere Abfahrt...die wars dann schlussendlich, die Nicoles Saisonstart ziemlich abrupt beendet hat. Genau genommen war sich die Abfahrt an sich, sondern ein Stacheldraht, welcher hübsch eingeschneit unter der Schneeoberfläche vor sich hin geschlummert hat. Aber auch nur bis zu jenem Zeitpunkt, als ein paar Ski sich unter ihn schoben und in der Folge deren Fahrerin in Sekundenschnelle gestoppt wurde.
Ok...zuerst mal realisieren, was da gerade passiert ist...schmerzt irgendwas? Hmm..eigentlich nicht wirklich...aber der linke Arm...also der steht in einem merkwürdigen Winkel vom Körper weg. Aha...sieht nach einer Schulterluxation aus. Mist. Dann versuche ich doch mal, mich zu bewegen...schlechte Idee! Jetzt schmerzts! Und wie!
Inzwischen haben sich meine Helfer bei mir eingefunden und versuchen, mich aufzusetzen und mich irgendwie auf eine isolierende Unterlage zu kriegen...Ach du meine Güte...die Armen! Meinen Schmerzen mache ich lautstark Luft, während alles gegeben wird, mich so gut wie möglich warm zu halten, bis der Heli kommt.
Und es dauert auch nicht lange, da kommt er angeflogen und mit ihm jene, die hoffentlich das eine und andere Mittelchen gegen diese höllischen Schmerzen dabei haben. Und natürlich haben die diese Mittelchen dabei...sehr gut...wobei ich ja irgendwie der Meinung bin, ich könne da keinerlei Reduktion meiner Schmerzen verzeichnen.
Nun denn, nach der Erstversorgung noch kurz ins Bergedreieck und runterfliegen ins Flache, damit ich einigermassen angenehm in den Heli einsteigen und ins Spital Schwyz geflogen werden kann. Im Spital dann weitere Schmerzmittel, Röntgen...und ein erstes Ansinnen, meine Schulter ohne Betäubung einzuhängen. Nein. Sicher nicht. Könnt Ihr vergessen. Schickt mich ins Traumland, dann könnt Ihr die Schulter wieder an ihren Platz rücken.
So geschieht es dann auch. Die Schulter ist wieder drin und nun heisst es, die 4-stündige Überwachungsfrist abzuwarten, bevor ich nach Hause kann.
Inzwischen schreiben wir den 17. Februar 2023. Auf Skitour gehe ich noch nicht, ist mir wegen der Stürze zu heikel. Ausserdem gehen noch einige Bewegungen nicht wirklich gut. Aber daran arbeite ich fleissig. Zu Fuss (teilweise mit Schneeschuhen) ist vieles möglich, so dass ich aktiv sein kann, damit ich einigermassen meine Kondition aufrechterhalten kann.
Die multiplen Verletzungen - Knochenabriss am Humeruskopf, lädierte Supraspinatussehne, leichte Schädigung des Nervus axialis...uvm..- werden zur vollständigen Heilung noch viel Zeit und Geduld brauchen. Geht es ab und an galant aufwärts, so kommen auch wieder schlechtere Tage, wo es sich irgendwie nicht gut anfühlt...aber alles in allem wird es besser. Und darüber bin ich froh und dankbar.
Dankbar bin ich auch dafür,
dass nichts Schlimmeres passiert ist,
dass sich auf dem Unfallplatz alle so gut um mich gekümmert haben,
dass mich so viele liebe Menschen mit allerlei Dingen (von der Suppe über das Kaffeekränzchen und die Blumengrüsse bis hin zum Transportdienst) und guten Gedanken und Wünschen unterstützt haben,
dass ich viel Verständnis und Gutes auch von Seiten meinem Vorgesetzten, meinem Teamgspänäli und meiner Arbeitgeberin entgegennehmen durfte und immer noch darf,
und natürlich dass ich einen so tollen Mann an meiner Seite haben darf, der mich unterstützt hat, wo auch immer er konnte und kann.
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Luud (Dienstag, 28 Februar 2023 10:55)
Outsch! An meine 3 Schulterluxationen kann ich mich noch sehr gut erinnern. Der Schmerz, die lange Zeit bis endlich wieder drin.
Weiterhin gute Erholung und dass Du hoffentlich bald wieder in die Berge kannst.
Liebe Grüss
Nicole (Dienstag, 28 Februar 2023 11:32)
Danke Dir vielmals!