Tourdatum | 12.10.2019 |
Schwierigkeit | K3 |
Höhenmeter Auf- / Abstieg | ca. 1000 Hm (inklusive Gegenanstieg auf dem Rückweg) |
Schlüsselstelle(n) | keine eigentliche Schlüsselstelle, Hauptschwierigkeiten im unteren Teil. Die steilen Passagen sind zum grossen Teil über Leitern zu ersteigen. |
Ausrüstung | Klettersteigausrüstung |
Zugang zum Ausgangspunkt | PW bis Talstation der Tällibahn (Selbstbedienungs-Bahn, Infos bei den KWO) |
Unterkunft/Einkehr | Tällihütte, diverse Möglichkeiten in Gadmen |
Kartenmaterial | 1210 Innertkirchen |
Literatur |
Die Klettersteige der Schweiz, Eugen Hüsler, SAC-Verlag |
Ziele in der Nähe | Sustenhorn, Gwächtenhorn, Sustenspitz, Giglistock uvm. |
Der Tälliklettersteig - auch schon länger auf unserer Liste. Nun passte das Wetter und die Gelegenheit auch noch gleich dazu.
Um am Samstagmorgen früh starten zu können, sind wir bereits am Vorabend angereist. Die Tällihütte erreicht man bequem mit der Tällibahn, so dass wir es dann doch noch rechtzeitig zum Abendessen geschafft haben (Strassensperrung am Axen und Anstehen bei der Fähre in Gersau hatten uns etwas in Verzug gebracht...).
Das Essen und der Wein schmeckten vorzüglich, die Hütte wird flott und freundlich bewartet! Die Nacht war wunderbar erholsam, hatten wir doch ein 6er-Zimmer für uns alleine. Und so ging es anderntags gut ausgeruht ans Frühstück, um im Anschluss den Steig durch die Wand der Gadmerflue in Angriff zu nehmen.
Auf dem Wanderweg läuft es sich bequem ein und man erreicht aufgewärmt den Einstieg des Steigs. Dieser wartet mit viel Abwechslung auf - 14 Leitern, Eisenbügel und -stifte bringen den Steigler durch diese Wände hoch. Zwischen den Aufschwüngen wird immer wieder mal auf grasigen Bändern gequert und zum Pausieren laden aussichtsreiche Plätze mit Holzbänken ein. Nach den letzten Leitern am Gipfelaufbau trafen wir heute sogar noch auf etwas Schnee, der aber nicht weiter gestört hat.
Nach den letzten Drahtseilen ist der "Gipfel" des Steiges schnell erreicht - ein hübscher Gipfelschmuck zeigt das Ziel an. Hier genossen wir erst einmal Speis und Trank und natürlich die Aussicht ins Susten- und Triftgebiet bis hin zur Wetterhorngruppe und dem einen und anderen Berner 4000er.
Der Rückweg zurück zur Tällihütte zog sich dann ordentlich in die Länge - zuerst wird nordseitig (heute mit etwas Schnee und Wassereis) abgestiegen, bevor man wieder nach links hält und wieder zum Sätteli gegen steigt. Nun aber ging es nur noch abwärts und zurück zur Tällihütte, wo wir uns noch frisch machen konnten und ein feines Mittagessen genossen, bevor unsere Reise zum Steingletscher weiter ging. Hier folgte noch eine Festivität im Rahmen eines nicht mehr ganz runden Geburtstags - Merci Tom für die Einladung - es war ein wunderbares Fest!
Fazit:
Ein landschaftlich sehr eindrücklicher Steig durch die Gadmer Dolomiten. Der Rückweg zurück zur Hütte ist jedoch nicht zu unterschätzen, zieht er sich doch noch recht in die Länge. Gemäss Führerliteratur liegt die Gesamtzeit bei 6.5 Stunden, andere Quellen sprechen von 7 Stunden. Je nach persönlichen Skills und Kondition ist dies sicher realistisch und sollte sicher eingerechnet werden. Wir waren mit guten 5 Stunden einiges schneller, haben aber in der Wand nur kurze Trinkpausen gemacht und den Rückweg recht zügig (im Sinne eines kleinen Konditrainings) hinter uns gebracht.
Die Tällihütte wie auch das Alpincenter Steingletscher sind als Unterkünfte wärmstens zu empfehlen.
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