Tourdatum | 30.07.2016 |
Schwierigkeit | T5, II - III (je nach Routenwahl) |
Höhenmeter Auf- und Abstieg | 1000 Hm |
Schlüsselstelle(n) | Grätchen im II - III Grad zwischen West- und Hauptgipfel |
Ausrüstung | Wanderausrüstung |
Zugang zum Ausgangspunkt | ab Gotthardpass |
Unterkunft/Einkehr | Gotthardpass |
Kartenmaterial | Urner Wanderkarte "Gotthard" 1:25'000 |
Literatur |
Alpinwanderführer SAC "Gotthard" von R. Kundert/M.Volken |
Ziele in der Nähe | Verschiedene im Gotthardgebiet |
Unsere Projektliste ist lang. Und mit jeder Tour wird sie wieder etwas länger. Denn auf jedem Gipfel entdeckt man wieder neue Gipfel, die man noch besuchen möchte. Aber auch alte Bekannte stehen plötzlich wieder zur Diskussion – weil es ja so schön war, müsste man wieder mal hin. Auf den Monte
Prosa waren wir noch nie, wollten aber schon lange mal hin. Da auch unsere Kamerädli von ennet dem Schlattli den Monte Prosa schon länger auf dem Plan hatten, brauchten wir auch nicht zwei Mal nachzufragen, ob denn für sie ein Mitgehen auf diese Tour in Frage käme.
Und so kurven wir also am Sonntagmorgen gen Gotthardpass, von wo aus wir zum langgehegten Gipfelziel aufbrechen. Das erste Stück konnten wir entlang der Strasse zum Lago della Sella zurücklegen, genau richtig, um den Motor in Gang zu bringen, bevor es auf Höhe der Cascina della Bolle durch den Südhang in Richtung Alpe della Sella hoch geht. Teils auf Kuhwegen, aber grösstenteils eigentlich weglos.
Stetig steigend und leicht westlich haltend, erreichen wir auf einer Höhe von ca. 2500 den Einstieg zum Südgrat des Monte Prosa. Nun darf gekraxelt werden – die Schwierigkeit kann je nach Routenwahl selber bestimmt werden. Wer nicht kraxeln möchte, der bewegt sich meist im T5-Gelände. Wir geniessen natürlich die Kraxelvarianten und probieren uns in den verschiedensten Schwierigkeiten aus und bald schon ist der Westgipfel erreicht.
Der Weiterweg zum Hauptgipfel wartet mit weiteren Kraxeleien im II – III Grad auf, ein hübsches Grätchen aus bombenfesten Fels darf als Schlüsselstelle bezeichnet werden, denn eine Umgehungsmöglichkeit besteht hier keine. Beim folgenden Felszahn jedoch schon, ihn umgeht man südwärts. Weiter über den Blockgrat ist auch schon bald das Gipfelkreuz erreicht.
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast geht es weiter zum Ostgipfel. Hier weisen Wegspuren immer wieder die Richtung. Der Gipfelaufbau hält noch eine hübsche Verschneidung bereit, die genussvoll im II – III Grad erklettert werden kann (nordseitige Umgehung möglich).
Vom Ostgipfel steigen wir über den breiten Rücken zur Bassa della Prosa ab und von hier aus geht es weiter zum Pizzo Fortünei P. 2811. Dieser Abschnitt ist geprägt von lässigen Kraxeleien (man kann, muss aber nicht) und einer prächtigen Alpenflora.
Im Abstieg vom Pizzo Fortünei zeigt sich uns eine Gruppe Steinböcke – deren fotografisches Festhalten mit einigen Schrammen und Beulen sowie einer lädierten Fotokamera endet. Man merke also: „Nicht jeder Bock ist auch ein Steinbock.“
Nach diesem, zum Glück glimpflich ausgegangenen Vorfall steigen wir durch das Val di Tusei zur Alpe di Fortünei ab, von wo aus wir auf der Alpstrasse gemütlich zum Pass zurück wandern. Hier ist inzwischen jede Menge los, so dass wir uns aus dem Staub machen und die Tour im Mätteli bei einem feinen Mahl beschliessen.
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