Schwierigkeit | WS- |
Höhenmeter Auf- und Abstieg |
1200 Hm |
Schlüsselstelle(n) |
--- |
Ausrüstung | Skitourenausrüstung |
Zugang zum Ausgangspunkt | PW bis Schwarzenbach |
Unterkunft/Einkehr | Restaurant Schwarzenbach |
Kartenmaterial |
Muotathaler Wander- und Skitourenkarte 1:25'000 |
Literatur |
Skitourenführer SAC "Zentralschweizer Vor- alpen und Alpen" von Martin Maier |
Ziele in der Nähe |
Sangigrat, Rossgrat, Träsmerenhöräli, Wasserbergfirst |
Letztes Wochenende sind einige Tourengänger zu ihrer allerletzten Tour aufgebrochen. Zurück bleiben trauernde Angehörige und Freunde, aber auch jede Menge Kritiker und Besserwisser. Nun, im
Nachhinein ist jeder immer viel schlauer und die kritischen Äusserungen fallen so vielen Leuten aus den Gesichtern wie Schneeflocken vom Himmel, wenn Frau Holle wieder mal so richtig in Fahrt
ist. Auch wir haben uns über die Lawinenunfälle des letzten Wochenendes unterhalten. Gerade der Unfall am Vilan gab natürlich Anlass zu Diskussionen. Aus der Ferne und nur mit einigen Eckdaten
versorgt, sind wir zum Schluss gekommen, dass wir vermutlich nicht in diesen Hang eingefahren wären. Aber eben - aus der Ferne und vermutlich. Häufig sieht die Geschichte im Gelände aber etwas
anders aus. Und daher kann und darf im Nachhinein wohl kaum jemand über die verunglückten Tourengänger urteilen. Vielleicht wäre man selber auch in den Hang eingefahren, wäre man vor Ort gewesen.
Klar, wir fragen uns auch, wieso es am Vilan praktisch die ganze Gruppe getroffen hat. Sind alle miteinander in den Hang gestochen oder haben sie sich am falschen Ort gesammelt? Hat womöglich ein
anderer Tourengänger weiter oben das Schneebrett ausgelöst und gar nicht die Gruppe selber? Fragen über Fragen. Und keiner der nicht dort war, kann diese beantworten. Oder sich ein Urteil bilden.
Auch wenn dies fast alle tun, die sich mit diesem oder anderen Lawinenunfällen auseinandersetzen. Ist einfach so. Genau so wie der erste Eindruck - und der kann ja bekanntlich gewaltig
täuschen.
Auch wir bilden uns immer wieder mal vorschnell ein Urteil...und meistens müssen wir es zu einem späteren Zeitpunkt wieder revidieren. Oder man lässt sich von Aussagen anderer zu einer - vermeintlich eigenen - Meinung verleiten...nun, vom Ghörä sägä lehrt mä lügä.
Und immer wieder muss man sich eingestehen, dass man sich besser selber seine eigene Meinung bilden sollte - am besten auf den eigenen Erfahrungen und Begegnungen aufbauend. Und dafür sollte man sich manchmal etwas mehr Zeit lassen. Aber vermutlich gehört es auch einfach zum Leben und zum Menschsein, dass Entscheidungen getroffen werden, die trotz sorgfältigem Abwägen und langem Überlegen, die schwerwiegende Konsequenzen haben. Manchmal eben auch tödliche. Und so fragen wir uns: Ist es da nicht schlicht und einfach vermessen, sich als Aussenstehender ein Urteil darüber zu bilden? Keiner von uns ist davor gefeit, eine falsche Entscheidung zu treffen. Wer weiss, vielleicht treffen wir diese bereits auf einer unserer nächsten Touren...vielleicht aber auch nicht. Wir kennen unser Schicksal nicht und das ist auch gut so. Und deshalb sollten wir jeden Tag geniessen und wie ein besonderes Geschenk annehmen...und schon gar nicht dafür vergeuden, uns über Dinge auszulassen und aufzuregen, die uns nichts angehen und nicht zu ändern sind.
Carpe Diem.