Tourdatum | 12.09.2015 |
Schwierigkeit | T5, I |
Höhenmeter Auf- und Abstieg |
1700 Hm Aufstieg, 2250 Hm Abstieg |
Schlüsselstelle(n) |
Kraxelpassagen am Chaiserstock (versichert) und am Chronenstock |
Ausrüstung | Alpinwanderausrüstung |
Zugang zum Ausgangspunkt |
Seilbahn Chäppeliberg - Spilau |
Unterkunft/Einkehr |
Lidernenhütte
SAC, Alpwirtschaft Liplisbüel und Bergrestaurant
Liplisbüel |
Kartenmaterial |
1172 Muotathal |
Literatur |
Clubführer SAC "Zentralschweizerische Voralpen" von Willy Auf der Maur |
Ziele in der Nähe |
Hundstock, Hagelstock, Siwfass, Spilauerstock... |
Eine Idee, welche eigentlich schon länger in unseren Köpfen herumgegeistert und zwischenzeitlich wieder in der Fülle unserer Projekte und Ideen etwas untergegangen war, haben wir heute schon fast spontan in die Tat umgesetzt. Einmal die Prominenz aus der Chaiserstockkette an einem Tag besuchen - Rossstock, Fulen, Chaiserstock, Chronenstock und Blüemberg - das wäre doch was! Und wie das was war! Wir durften eine tolle Alpinwanderung mit einem Dessert von Rupperslauistöckli und Abstieg durch die Rosschälä geniessen - einfach fantastisch!
Für die morgendliche Anreise organisieren wir uns einen Chauffeur, so dass wir auch ohne Hüttenübernachtung beizeiten zu unserem Projekt starten können. Und das können wir in der Tat- noch nicht
mal richtig bei der Talstation der Bahn vorgefahren, erwartet uns auch schon die freundliche Seilerin - ob wir denn auch noch gleich mitwollten, sie möchte nämlich gleich losfahren. Und so sitzen
wir auch schon mir nichts dir nichts im Bähnchen mit dem Panoramaboden und fahren hoch nach Spilau.
Ab hier führt uns der erste Teil unserer Tour an der Lidernenhütte, welche wir sprichwörtlich links liegen lassen, vorbei hoch auf den Rosstock, welchen wir so mehr oder weniger entlang dem
markierten Wanderweg erreichen. Das giftig-kalte Windlein am Gipfel lässt uns aber bald weiterziehen - anstelle des offiziellen Wanderwegs wählen wir den direkten Abstieg zur Rossstocklücke via
Ostflanke (T5). Über Gras- und Schrofengelände sowie ein Geröllfeld erreichen wir den wbw Wanderweg, der weiter zum Gipfel des Fulen führt (T4).
Da der Name des Fulen dann doch sehr Programm ist, lassen wir den direkten Abstieg gegen das Liderner Plänggli hinunter bleiben und steigen die ersten Höhenmeter noch dem Wanderweg entlang ab,
bevor wir entlang einer Wegspur (Wildwechsel) die Strecke zum Chaiserstock etwas abkürzen.
Den Gipfel des Chaiserstocks erreichen wir über den markierten Weg (T4) via Chaisertor - Seile und eine Kette entschärfen die Schlüsselstelle (Klettern I-II), wobei hier wohl der
abgespeckte Fels das grösste Gefahrenpotential beherbergt. Ein Rutscher mit anschliessendem Freiflug (sollte man sich nicht festhalten können) wäre auch hier recht ungesund. Oben angekommen,
sind wir das heute das erste Mal nicht alleine auf dem Gipfel - er ist halt schon beliebt, der Chaiserstock. Zumindest im Sommer, im Winter verlagert sich das Ganze gen Blüemberg oder auch
Rossstock. Wobei letzterer auch in der schneefreien Zeit viel Besuch erhält.
Nach einer Verpflegungspause ziehen wir auch schon wieder von dannen - nun wird es weglos und wieder einsam. Kurz vor Erreichen des Chaisertors steigen wir auf die Nordostseite des Chaiserstocks
ab und erreichen über zahlreiche Geröllhalden den Kamin, welcher uns auf das Karstplateau des Chronenstocks und zu dessen Gipfel bringt (T4). Hier ist es herrlich einsam und so lassen wir
uns noch etwas nieder und geniessen gut eingepackt (der giftig-kalte Wind weht nämlich immer noch) die Sonne im Gesicht und die tolle Aussicht.
Als letzter Gipfel wartet nun noch der Blüemberg. Wir steigen über die Nordostflanke in den Sattel zwischen Chronenstock und Blüemberg ab (T5, I). Das "Wintergeländer" aus Eisenstangen und
Drähten weist den Weg gen Gipfel, welchen wir auch schon bald darauf erreichen (T3). Das Prachtswetter will auch hier noch einen Moment genossen werden und deshalb ziehen wir auch nicht gleich
weiter.
Aber irgendwann müssen wir dann halt doch und steigen in nordöstlicher Richtung ab (kurze Stelle T5). Noch mitten im berühmten Gipfelhang entscheiden wir uns, noch nicht ins Tal abzusteigen,
sondern noch dem Rupperslauistöckli einen Besuch abzustatten.
Aus der Ferne sieht dieser doppelgipflige Felszahn recht unnahbar aus, ist dann aber schlussendlich - abgesehen vom lockeren Gestein - recht gut zu besteigen (T4 - T5). Da wir uns nicht so ganz
sicher sind, welcher der eigentliche Gipfel ist, besteigen wir einfach beide.
So wird aus dem Fünfer- eben ein Sixpack.
Über die Rosschälen (T4+) steigen wir nach Seenalp und ins Liplisbüel ab, wo wir die Tour bei einem kalten Plättli und Erfrischungsgetränken ausklingen lassen. Den Abstieg hinunter ins Thal
erspart uns dann unser Chauffeur - dankä 1000 an dieser Stelle!
Fazit:
Eine supertolle Tour, welche wir sicherlich irgendwann wiederholen werden!
Kommentar schreiben