Nach einem gemütlichen Fajita-Essen am Vorabend wollten wir heute Morgen wieder mal ein bisschen ausschlafen - trotz des schönen Wetters.

Wobei, die Helligkeit von draussen liess uns dann doch nicht lange im Bett bleiben und nach einem gemütlichen Frühstück und friedlichem Bestücken unseres Chalet Jeep machten wir uns auf in Richtung Gotthardpass, wo wir uns für die kommende Nacht häuslich einrichten wollten. Auf der Passhöhe wie erwartet munteres Treiben...Autos, Motorräder, Radfahrer und Fussgänger...uff...für uns ein bisschen zu viel Betrieb. Also nichts wie weg und ein einsameres Plätzchen für unseren Grillabend und unser Biwak suchen.

Und dieser Platz war auch schnell gefunden. Hier konnten wir in Ruhe noch ein bisschen Sonnenbaden, aus der Ferne die Leute beobachten und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Gegen Abend wurde es dann auch bald ruhiger auf dem Pass...nur noch vereinzelt hielten PW oder Motorradfahrer an, um im Schnee herum zu tollen. Wir hingegen hatten unser Instant Barbecue in Gang gesetzt und unsere Würste brutzelten genüsslich vor sich hin. Ach, wie war das schön...im Klappstuhl sitzend in eine Wurst vom Grill beissen und dazu den herrlichen Abend geniessen...einfach unbezahlbar!

Aber auch die Übernachtung unter freiem Himmel war herrlich...gut, der Mond hat fast ein bisschen geblendet ;-)...aber die Nachtruhe fiel kurz aus - um 3 Uhr schälten wir uns schon wieder aus unseren Lümmeltüten, frühstückten eine Kleinigkeit und machten uns darauf hin auf zur Vallettalücke. Der Tag begann so langsam zu erwachen und wir auch - Abfahrten mit Fellen an den Skiern sind je nach Schneeverhältnissen eine doch recht abenteuerliche Sache...aber wenn man halt zu faul ist, die Dinger kurz von den Skiern zu nehmen...

Im Wiederaufstieg zum Lucendro ging dann auch bald die Sonne auf und tauchte die Landschaft in ein wunderbar warmes Licht. Einer unserer geliebten Kraftmomente in den Bergen. Am Gipfel dann eine erste ausgiebigere Pause, bevor es auf die teilweise ruppige Abfahrt runter zum Passo di Lucendro ging. Ab hier dann wieder anfellen und Richtung Fibbia aufsteigen...für ein paar wenige Höhenmeter zu Fuss (kleiner Felsriegel). Auf der Fibbia dann schon wesentlich mehr Betrieb...Ski...Snowboard...Schneeschuhe...alles vertreten. Auch hier wieder rasten und Sonne geniessen.

Auf der Abfahrt zum Pass noch kurz herumexperimentiert, in der Folge wieder ein paar Meter aufgestiegen und schlussendlich dann doch zurück zum Pass abgefahren. Hier nochmals die Klappstühle und ein Bierchen ausgepackt und nochmals die Sonne genossen. Ein schöner Ausklang eines gelungenen Pfingstwochenendes.

Route:

Vom Gotthardpass südwestwärts ins Valletta di San Gottardo und durch die Mulde zur Vallettalücke 2643m. Kurze Abfahrt (nördlich um den Felsabsatz herum) zum kleinen See am Passo di Lucendro. In südwestlicher Richtung durch die Flanke auf den Ostgrat auf ca. 2930m. Die letzten Meter luftig zu Fuss zum Gipfel.

Abfahrt ostwärts zum Passo di Lucendro 2532m hinunter und nordostwärts dem Grat entlang in den Sattel südlich von P. 2758. Nördlich flach dem Grat entlang Richtung Osten zur Fibbia 2738m und Abfahrt zum Gotthardpass.