Die Skier sind eingesommert und vor unserer Nordland-Reise im August soll es noch die eine und andere Hochtour werden. Am liebsten was Kombiniertes. Zum Einturnen für derartige Unternehmungen eignet sich der Chanzelgrat bei der Sustlihütte ganz gut.

Die Kletterei ist abwechslungsreich, der Fels wunderbar rau und griffig und durch teils ausgesetzte Passagen kommt alpines Gratkletterfeeling auf. Auch als Einführungstour ist das Ganze hervorragend geeignet, da man Seilhandhabung und das Legen mobiler Sicherungsmittel sehr gut üben kann.

Zustieg

Von der Sustlihütte geht es zum Klettergarten Seeli, von dort hoch in die ganz linke Scharte im Kamm des Kanzelgrats (Steinmann). Teils auf Wegspuren geht es über Gras, Schrofen und Blockschutt hoch.

Chanzelgrat

Der erste Teil des Grats ist meist leichte Grat- und Blockkletterei (I-II), immer wieder unterbrochen von Gehgelände. Zwei kurze Stellen erreichen den III. Grad.

Der zweiten Teil des Grates, der mit vier jeweils ca. 15-20 Meter hohen Aufschwüngen im III. Grad aufwartet (jeweils BH-Stand oben und unten, teils auch ein NH oder ein BH als Zwischensicherung), erfreut mit spassiger Kletterei im festen Fels. Dazwischen immer wieder einfache Blockkraxeleien.

Abstieg

Kurz hinter dem Gipfel des letzten Gratturms des Kanzelgrats findet man eine Abseilstelle und seilt ca. 12 Meter zu großem Block mit Schlinge und BH-Stand ab. Von dort klettert man ca. 30 Meter dem Grat entlang ab (Stellen II-III) und erreicht einen weiteren Abseilstand. Von hier seilt man nochmals 25 Meter ab. Anschließend kann man auf Pfadspuren im steilen Gras- und Schrofengelände (T4) um den Kanzelgrat herum absteigen und so wieder den Pfad zur Sustlihütte beim Klettergarten Seeli erreichen.